Pfeile für Bogenschießen
Ob im Verein, im Garten oder beim 3D-Parcours – ohne die richtigen Pfeile kommt kein Pfeil ins Ziel.
Doch welches Material passt eigentlich zu dir? Holz, Carbon, Fiberglas oder eine Kombi aus Alu und Carbon?
Hier bekommst du einen einfachen Überblick über die verschiedenen Pfeilarten, ihre Vor- und Nachteile –
und ein paar Tipps, wie du den perfekten Pfeil für deinen Bogen findest.

Welche Pfeile gibt es? – Überblick & kurze Vorstellung
Carbonpfeile sind die Allrounder im Bogensport. Sie sind leicht, halten viel aus und behalten ihre Form – perfekt für alle, die präzise und schnell schießen wollen. Besonders beliebt bei Recurve- und Compound-Schützen.
Carbonpfeile – leicht, schnell & robust
Egal ob du gerade erst mit dem Bogenschießen anfängst oder schon ein paar Pfeile fliegen lassen hast – die Auswahl an Pfeilen ist riesig.
Damit du dich nicht im Material-Dschungel verirrst, hier ein kurzer Überblick über die gängigsten Pfeilarten:
Carbonpfeile für deinen Bogen
Holzpfeile – traditionell & stilvoll
Holzpfeile sind der Klassiker unter den Pfeilen – traditionell, schön anzusehen und perfekt für Langbogen-Fans oder traditionelles Bogenschießen. Sie bringen ein natürliches Schussgefühl mit, wollen aber etwas mehr Pflege.
Fiberglaspfeile – Einsteigerfreundlich & günstig
Wenn du einfach mal reinschnuppern willst oder einen Kinderbogen hast, sind Fiberglaspfeile eine gute Wahl. Robust, preiswert – aber für sehr präzises Schießen nicht die erste Wahl.
Alu-Carbonpfeile – Präzision & Haltbarkeit kombiniert
Das Beste aus zwei Welten: ein Aluminiumkern für gleichmäßiges Gewicht, ummantelt mit Carbon für Stabilität. Ideal für Schützen, die Wert auf hohe Trefferquote legen.
Pfeile im Vergleich – Welches Material für welchen Zweck?
Jeder Pfeiltyp hat seine eigenen Stärken – und manchmal auch kleine Macken.
Ob du eher Wert auf Haltbarkeit, Preis, Geschwindigkeit oder ein traditionelles Feeling legst, hängt von deinem Bogen, deinem Können und deinem Budget ab.
Damit du nicht alle Pfeile selbst ausprobieren musst, hier der schnelle Überblick:
Vergleichstabelle Pfeilarten
Pfeilart | Gewicht | Haltbarkeit | Präzision | Preisniveau | Geeignet für |
---|---|---|---|---|---|
Carbonpfeile | sehr leicht | hoch | sehr hoch | mittel–hoch | Recurve, Compound, Turniere |
Holzpfeile | mittel | mittel | gut | günstig–mittel | Langbogen, traditionelles Schießen |
Fiberglaspfeile | mittel–schwer | hoch (bruchsicher) | mittel | günstig | Einsteiger, Kinderbogen |
Alu-Carbonpfeile | leicht | sehr hoch | sehr hoch | hoch | Präzisionsschützen, Wettkämpfe |
Materialeigenschaften auf einen Blick
Carbonpfeile
✅ extrem leicht & schnell
✅ verformen sich nicht
⚠️ können bei Beschädigung brechen → vor jedem Schuss checken
Holzpfeile
✅ traditionelles Look & Feel
✅ natürliches Schussgefühl
⚠️ können sich verziehen, brauchen Pflege
Fiberglaspfeile
✅ robust & günstig
✅ ideal für Anfänger und Kinderbogen
⚠️ nicht so präzise wie Carbon oder Alu-Carbon
Alu-Carbonpfeile
✅ sehr präzise & langlebig
✅ vereinen Vorteile von Carbon & Aluminium
⚠️ höherer Preis, eher für Fortgeschrittene
Pfeile für unterschiedliche Bogentypen
Nicht jeder Bogen kommt mit denselben Pfeilen klar – und nicht jeder Schütze hat die gleichen Ansprüche.
Hier erfährst du, welche Pfeile zu welchem Bogentyp passen und warum.
Pfeile für Recurvebogen
Für den Recurvebogen greifen viele Schützen zu Carbonpfeilen. Sie sind leicht, fliegen schnell und verzeihen auch mal einen kleinen Technikfehler.
Wer es etwas günstiger möchte, kann mit Aluminiumpfeilen starten, muss aber beachten, dass sie sich bei Fehlschüssen verbiegen können.
Traditionelle Recurve-Schützen nutzen oft Holzpfeile – vor allem, wenn der Bogen aus Holz gefertigt ist.
Pfeile für Compoundbogen
Compoundbögen arbeiten mit viel Zuggewicht und brauchen entsprechend stabile Pfeile.
Hier sind Carbonpfeile oder noch besser Alu-Carbonpfeile die erste Wahl, weil sie die Energie optimal übertragen und sehr präzise fliegen.
Fiberglas ist hier weniger geeignet – zu schwer und zu wenig präzise für das hohe Tempo eines Compounds.
Pfeile für Langbogen
Hier schlägt das Herz der Holzpfeile-Fans.
Langbögen werden traditionell geschossen – und dazu passt einfach ein sauber gespinter Holzpfeil.
Wer einen moderneren Look will, kann auch Carbonpfeile mit Naturfedern nutzen, aber das echte Langbogen-Feeling kommt mit Holz.
Pfeile für Kinderbogen
Für Kinderbögen zählen vor allem Sicherheit und Robustheit.
Fiberglaspfeile sind hier super, weil sie stabil sind, nicht so schnell verbiegen und preislich im Rahmen bleiben.
Für etwas ältere Nachwuchsschützen können leichte Carbonpfeile interessant sein, wenn die Technik schon sicher sitzt.
Der Spinewert – so findest du den perfekten Pfeil für deinen Bogen
Selbst wenn du dich schon für eine Pfeilart entschieden hast, ist die Wahl noch nicht abgeschlossen –
der Spinewert entscheidet, wie gut deine Pfeile zu deinem Bogen passen.
Der Spinewert beschreibt, wie stark sich ein Pfeilschaft unter Belastung durchbiegt.
Gemessen wird das in einem genormten Test: Der Pfeil liegt auf zwei Auflagen 28 Zoll (71,12 cm) auseinander,
in der Mitte wird ein Gewicht von 1,94 Pfund (ca. 880 g) angehängt.
Der gemessene Durchbiegungswert in Tausendstel Zoll ist der Spinewert.
Beispiel:
Ein Pfeil mit Spinewert 1000 biegt sich im Test 0,1000 Zoll (also 1 Zoll = 25,4 mm → ca. 2,54 mm) durch.
Je höher die Zahl, desto weicher der Pfeil (mehr Biegung).
Je niedriger die Zahl, desto steifer der Pfeil (weniger Biegung).
1000er Spine → weich/flexibel, gut für leichtere Bögen (z. B. 20–25 Pfund)
500er Spine → deutlich steifer, für kräftigere Bögen (z. B. 40–50 Pfund)
So nutzt du die Tabelle unten:
Miss deine Auszugslänge.
Notiere das Zuggewicht deines Bogens.
Finde in der Tabelle die Kombination aus Zuggewicht und Auszugslänge – der Wert in der Zelle ist dein optimaler Spinewert.
💡 Tipp für Einsteiger:
Lieber etwas steifer starten – so verzeihen dir die Pfeile auch kleine Technikfehler.
Spinewertabelle Carbonpfeile für Recurvebögen
Zuggewicht (lbs) | Empf. Spinewert | Beispiel |
---|---|---|
12 - 18 lbs | 1000 - 900 | Für Kinder, Jugendliche, absolute Anfänger |
18 - 24 lbs | 900 - 800 | Leichte Einsteigerbögen |
24 - 30 lbs | 800 - 700 | Gängiger Bereich für Erwachsene am Anfang |
30 - 36 lbs | 700 - 600 | Fortgeschrittene mit mehr Zuggewicht |
36 - 42 lbs | 600 - 500 | Sportliche Recurves, starker Aufbau |
42 - 48 lbs | 500 - 400 | Turnierbereich, selten bei Einsteigern |
Pfeilspitzen, Befiederung & Zubehör – kurz erklärt
Auch wenn der Schaft das Herzstück eines Pfeils ist – ohne Spitze und Befiederung fliegt er nicht dorthin, wo du willst.
Hier ein kurzer Überblick, damit du weißt, worauf es ankommt:
Pfeilspitzen – Unterschiede & Einsatzbereiche
Die Pfeilspitze entscheidet mit darüber, wie sich ein Pfeil beim Auftreffen verhält.

Für das Training werden meistens Schraubspitzen oder Klebespitzen genutzt – leicht auszutauschen und ideal für Zielscheiben.
Es gibt aber auch spezielle Spitzen für 3D-Ziele oder Jagdspitzen (letztere sind in Deutschland für die Jagd verboten).
- Schraubspitzen – leicht zu wechseln, ideal fürs Training
Klebespitzen – fester Sitz, gut für dauerhafte Nutzung
Feldspitzen – Standardform, gut für Zielscheiben
3D-Spitzen – speziell für 3D-Ziele, schont das Material
Jagdspitzen (Broadheads) – in Deutschland nur zu Übungszwecken erlaubt
Gewicht beeinflusst Flugbahn – schwerere Spitzen fliegen stabiler, leichtere schneller
Vanes & Naturfedern – Flugstabilität optimieren
Die Befiederung sorgt dafür, dass der Pfeil stabil in der Luft bleibt.
Moderne Vanes aus Kunststoff sind robust, unempfindlich gegen Feuchtigkeit und oft die erste Wahl für Carbonpfeile.
Naturfedern sehen nicht nur schön aus, sondern passen perfekt zu traditionellen Holzpfeilen – allerdings mögen sie keinen Regen.
Vanes & Naturfedern – wichtigste Eigenschaften
Kunststoff-Vanes – robust, wetterfest, ideal für Carbonpfeile
Naturfedern – traditionell, leise im Flug, perfekt für Holzpfeile
Länge der Federn – längere Federn stabilisieren schneller, kürzere sorgen für mehr Geschwindigkeit
Form – parabolisch für ruhigen Flug, shield cut für mehr Stabilität
Anzahl – meist 3 Federn pro Pfeil, bei speziellen Setups auch 4
Häufige Fragen zu Pfeilen (FAQ)
Welche Pfeile für Recurvebogen?
Für den Recurvebogen greifen viele Schützen zu Carbonpfeilen, weil sie leicht, präzise und langlebig sind.
Wer traditionell schießen möchte, wählt Holzpfeile.
Für Anfänger mit geringem Zuggewicht sind auch Fiberglaspfeile eine günstige Option.
Welche Carbonpfeile für Recurvebogen?
Achte auf den passenden Spinewert – für Einsteiger oft um 1000, für stärkere Bögen entsprechend niedriger (steifer).
Leichte Carbonpfeile mit Naturfedern passen gut zu traditionellen Recurves, mit Kunststoff-Vanes zu modernen Recurves.
Welcher Pfeil für Compoundbogen?
Compoundbögen haben viel Zuggewicht, daher sind Alu-Carbonpfeile oder hochwertige Carbonpfeile ideal.
Sie übertragen die Energie optimal und fliegen sehr präzise – wichtig bei den hohen Geschwindigkeiten eines Compoundbogens.
Bogenschießen – wie viele Pfeile braucht man?
Fürs Training sind 6–12 Pfeile ein guter Start.
So kannst du mehrere Schüsse hintereinander machen, ohne ständig Pfeile holen zu müssen.
Turnierschützen haben oft noch mehr Pfeile im Köcher.
Pfeile: Fiberglas oder Carbon?
Fiberglaspfeile sind robust, günstig und ideal für Einsteiger oder Kinderbogen.
Carbonpfeile sind leichter, schneller und präziser – die bessere Wahl für ambitioniertes Training oder Turniere.
Pfeile: Alu oder Carbon?
Aluminiumpfeile sind gleichmäßig im Gewicht und präzise, können sich aber verbiegen.
Carbonpfeile sind bruchgefährdet, aber formstabil.
Für Vielschützen lohnt sich die Investition in Carbon oder die Kombination Alu-Carbon.
Holzpfeile oder Carbonpfeile?
Holzpfeile passen perfekt zu Langbogen und traditionellem Schießen – rustikal, charmant, aber pflegeintensiv.
Carbonpfeile sind moderner, haltbarer und meist präziser, besonders bei sportlichen Disziplinen.
Pfeile für Kinderbogen
Für Kinder sind Fiberglaspfeile am besten – sie sind robust und verzeihen kleine Fehler.
Leichte Carbonpfeile sind eine Option, sobald Technik und Sicherheit passen.
Bogen-Pfeile im Vergleich
Die Wahl hängt von Bogenart, Zuggewicht, Auszugslänge und deinem Budget ab.
Eine gute Orientierung bietet die Vergleichstabelle oben – und der Spinewert hilft, den Pfeil perfekt abzustimmen..
Fazit – den richtigen Pfeil finden
Ob du nun mit einem Recurvebogen, Compoundbogen, Langbogen oder Kinderbogen schießt –
der passende Pfeil macht den Unterschied zwischen einem „ganz okay“ Trefferbild und richtig guten Gruppen.
👉 Merke dir:
Wähle zuerst die passende Pfeilart (Carbon, Holz, Fiberglas oder Alu-Carbon) je nach Bogen und Einsatzzweck.
Achte auf den Spinewert, damit der Pfeil zu deinem Zuggewicht und deiner Auszugslänge passt.
Denke auch an Pfeilspitzen und Befiederung – kleine Details, die den Flug stark beeinflussen.
Mit diesem Wissen hast du die Basis, um Pfeile zu finden, die zu dir passen und dir lange Freude machen.
Jetzt liegt es an dir, den nächsten Schritt zu gehen und deine Favoriten auszuwählen.