recurvebogen im ständer vor hellem hintergrund

Regelmäßige Bogenkontrolle: So prüfst du Material, Schrauben und Sicherheit richtig

Inhaltsverzeichnis

Ein leises Klappern beim Auszug.
Ein Visier, das sich „irgendwie anders“ anfühlt.
Oder ein Trefferbild, das ohne erkennbaren Grund wandert.

Einige Probleme beim Bogenschießen haben keinen technischen Ursprung im Schützen, sondern im Material. Und genau hier setzt die regelmäßige Bogenkontrolle an. Sie sorgt nicht nur für gleichbleibende Präzision, sondern ist vor allem eine Frage der Sicherheit – beim Recurve genauso wie beim Compoundbogen.

Warum regelmäßige Bogenkontrolle beim Bogenschießen unverzichtbar ist

Bogenschießen erzeugt Vibrationen.
Bei jedem Schuss wirken Kräfte auf Wurfarme, Schraubverbindungen, Visier und Stabilisatoren.
Mit der Zeit ist es völlig normal, dass sich Bauteile minimal lösen.

Das Problem:
Diese kleinen Veränderungen bleiben oft unbemerkt – bis sie sich deutlich auf das Schussverhalten oder sogar auf die Sicherheit auswirken.

Eine regelmäßige Bogenkontrolle bedeutet:

  • frühzeitig Probleme erkennen
  • Material schonen
  • Verletzungsrisiken minimieren
  • mental ruhiger schießen, weil man dem eigenen Setup vertraut

Sicherheit zuerst – warum Materialkontrolle kein „Optional“ ist

Ein lockeres Teil am Bogen ist mehr als nur ein Komfortproblem.

  • Schrauben können sich weiter lösen
  • Bauteile können sich während des Schusses verschieben
  • im schlimmsten Fall kommt es zu Materialversagen

Gerade beim Compoundbogen, wo deutlich höhere Spannungen und Kräfte wirken, ist eine konsequente Materialkontrolle unverzichtbar. Aber auch beim Recurvebogen gilt: Was sich bewegt, ohne dafür gedacht zu sein, gehört überprüft.

Die praxisbewährte Reihenfolge der Bogenkontrolle

Die folgende Reihenfolge hat sich im Alltag bewährt. Sie ist logisch aufgebaut und lässt sich schnell durchgehen – vor dem Training, nach dem Transport oder regelmäßig zu Hause.

1. Wurfarme und Wurfarmbefestigung prüfen

Sehne kontrollieren – Verschleiß erkennen, bevor es kritisch wird

Beginne immer mit dem Herzstück des Bogens.

  • Sichtprüfung auf Risse, Absplitterungen oder Druckstellen
  • Sitz der Wurfarme im Mittelteil kontrollieren
  • Befestigungsschrauben auf festen, gleichmäßigen Sitz prüfen

Hier geht es weniger um häufiges Nachziehen, sondern um Aufmerksamkeit. Veränderungen an den Wurfarmen sind sicherheitsrelevant und sollten ernst genommen werden.

Die Sehne steht unter permanenter Belastung.

Achte besonders auf:

  • ausgefranste Stellen
  • Abnutzung der Mittenwicklung
  • trockene oder aufgeraute Bereiche

Eine beschädigte Sehne beeinflusst nicht nur den Schuss, sondern kann im Extremfall reißen. Regelmäßiges Prüfen gehört zur grundlegenden Bogenkontrolle.

Pfeilauflage (einfache Kunststoffauflagen)

Gerade einfache Kunststoff-Pfeilauflagen werden häufig unterschätzt – nicht wegen lockerer Schrauben, sondern wegen Verschleiß.

Typische Punkte bei der Bogenkontrolle:

  • sitzt die Pfeilauflage noch korrekt in Position?
  • zeigen sich Abnutzungsspuren an der Auflagefläche?
  • ist der Kunststoff spröde, eingerissen oder verformt?

Einfache Kunststoffauflagen stehen bei jedem Schuss unter direkter Belastung durch den Pfeil. Mit der Zeit nutzen sie sich ab, verlieren ihre Form oder brechen unbemerkt an.

Das Problem dabei:
Eine verschlissene Pfeilauflage beeinflusst den Pfeilflug unmittelbar – oft schleichend und ohne klar erkennbaren Auslöser.

Aus der Praxis heraus sind magnetische Pfeilauflagen in vielen Fällen die langlebigere und zuverlässigere Alternative:

  • weniger Verschleiß
  • konstante Auflageposition
  • geringerer Einfluss auf das Trefferbild über längere Zeit

Im Rahmen der regelmäßigen Bogenkontrolle sollte die Pfeilauflage daher nicht nur geprüft, sondern auch bewusst als Verschleißteil betrachtet werden.

Visier – die häufigste Ursache für lockere Schrauben

Aus der Praxis zeigt sich immer wieder: Visierschrauben sind die Bauteile, die sich beim Bogenschießen oft lockern.

Das liegt an:

  • mehreren feinen Schraubverbindungen
  • beweglichen Bauteilen
  • permanenten Mikrovibrationen beim Schuss

Ein lockeres Visier ist dabei nicht nur ein technisches Detail, sondern ein echtes Problem für das Zielen.
Wenn das Visier nicht stabil sitzt, ist ein zuverlässiges Zielen nicht möglich. Der Treffpunkt beginnt zu wandern, selbst wenn Stand, Auszug und Ankerpunkt konstant bleiben.

Typische Warnzeichen bei der Bogenkontrolle:

  • leichtes Spiel im Visier
  • verändertes Gefühl beim Ankern
  • unerklärliche Abweichungen im Trefferbild

Gerade deshalb sollte das Visier bei der regelmäßigen Bogenkontrolle besondere Aufmerksamkeit bekommen – idealerweise kombiniert mit einer sauberen Schraubensicherung an den relevanten Verbindungen.

👉 Weiterführende Informationen zur Auswahl, Einstellung und Pflege findest du im Bereich Recurvebogen Visier.

Stabilisatoren und Gewinde prüfen

Alle Schrauben systematisch kontrollieren

Stabilisatoren werden oft „handfest“ montiert – was nicht immer reicht.

  • sitzen sie wirklich fest?
  • sind Gewinde sauber und unbeschädigt?
  • gibt es Geräusche oder Resonanzen beim Schuss?

Ein lockerer Stabilisator verändert Balance und Schwingungsverhalten spürbar.

Zum Abschluss:

  • alle sichtbaren Schrauben einmal bewusst prüfen
  • nicht mit Gewalt nachziehen
  • Gefühl für festen, sicheren Sitz entwickeln

Eine kurze Routine verhindert, dass kleine Probleme größer werden.

Schrauben sichern statt ständig nachziehen – die bessere Lösung

Ständiges Nachziehen ist keine dauerhafte Lösung.
Hier kommt Schraubensicherung (mittelfest) ins Spiel.

Vorteile:

  • schützt Schrauben vor vibrationsbedingtem Lösen
  • kein „Verkleben“, sondern kontrollierte Sicherung
  • Schrauben bleiben weiterhin lösbar

Gerade bei:

  • Visier
  • Pfeilauflage
  • kleinen Zubehörteilen

ist Schraubensicherung eine saubere, professionelle Lösung für mehr Ruhe im Setup.

Schraubensicherung

INBUS® Schraubensicherung mittelfest – Zuverlässiger Halt für Metallgewinde

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  • 🇩🇪 Markenqualität – Made in Germany

Das richtige Werkzeug: Warum ein guter Innensechskant entscheidend ist

Viele Probleme entstehen durch ungeeignetes Werkzeug.

Ein hochwertiger Innensechskant:

  • greift sauber in der Schraube
  • verhindert ausgeleierte Schraubenköpfe
  • ermöglicht präzises, kontrolliertes Arbeiten

Gerade bei kleinen Schrauben ist das entscheidend – sowohl für die Haltbarkeit der Teile als auch für deine Sicherheit.


Werkzeug Bogenschießen

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Wie oft solltest du deinen Bogen kontrollieren?

Als Faustregel:

  • kurz vor dem Training: schneller Check

  • nach Transporten: vollständige Kontrolle

  • regelmäßig zu Hause: gründliche Bogenkontrolle

Der Aufwand ist gering – der Nutzen hoch.

Fazit: Mehr Sicherheit, mehr Ruhe, besseres Schießen

Eine regelmäßige Bogenkontrolle sorgt nicht nur für technische Sicherheit, sondern auch für mentale Ruhe.
Wenn du weißt, dass dein Material zuverlässig ist, kannst du dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: den Schuss.

Mit einer klaren Routine, sinnvoller Schraubensicherung und gutem Werkzeug wird Materialpflege zu einem festen, entspannten Teil deines Bogensports.

Häufige Fragen zur Bogenkontrolle beim Bogenschießen (FAQ)

Wie oft sollte man eine Bogenkontrolle durchführen?

Eine kurze Bogenkontrolle sollte idealerweise vor jedem Training erfolgen. Eine gründlichere Materialprüfung empfiehlt sich regelmäßig zu Hause sowie nach Transporten oder längeren Schießpausen. Je intensiver der Bogen genutzt wird, desto wichtiger ist eine feste Routine.

Beim Schuss entstehen Vibrationen, die sich auf Schraubverbindungen übertragen. Besonders betroffen sind Bauteile mit feinen Gewinden und beweglichen Teilen, etwa das Visier oder Zubehör. Ohne Sicherung können sich Schrauben mit der Zeit selbstständig lösen.

Ja. Eine mittelfeste Schraubensicherung ist beim Recurvebogen eine sinnvolle und bewährte Lösung, um vibrationsbedingtes Lösen zu verhindern. Sie sichert Schrauben zuverlässig, ohne sie dauerhaft zu verkleben oder spätere Anpassungen zu erschweren.

Sicherheitsrelevante Bauteile haben immer Vorrang. Dazu gehören:

  • Wurfarme und Wurfarmbefestigung
  • Sehne
  • Visier
  • Stabilisatoren
  • Pfeilauflage

Eine feste Reihenfolge hilft, keine Komponenten zu übersehen.

Ja – und dort sogar in besonderem Maße. Beim Compoundbogen wirken deutlich höhere Spannungen und Kräfte. Eine regelmäßige Materialkontrolle ist hier essenziell, um technische Defekte und Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.

Definitiv. Lockere oder verschlissene Bauteile führen zu:

  • wandernden Treffpunkten
  • inkonsistentem Schussverhalten
  • unnötiger Fehlersuche beim Schützen

Eine saubere Bogenkontrolle verhindert, dass Materialprobleme fälschlich als Technikfehler interpretiert werden.

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